Willi Fährmann

Willi Fährmann, geboren am 18. 12. 1929 in Duisburg als Sohn eines Arbeiters, begann nach dem Zweiten Weltkrieg eine Maurerlehre. In Abendschulen holte er die Qualifikation zum Studium nach und studierte anschließend an den Pädagogischen Hochschulen in Oberhausen und Münster. Von 1953 bis 1963 war er Volksschullehrer in Duisburg, ab 1963 Schullehrer in Xanten, ab 1972 bis zu seiner Pensionierung Schulrat am Niederrhein. Fährmann schloss sich als Heranwachsender der katholischen Jugendbewegung an und war dann lange Jahre in der katholischen Jugendarbeit tätig. Auf vielen Reisen mit Jugendgruppen durch ganz Europa sammelte er wichtige Erfahrungen für seine schriftstellerische Arbeit. Neben jugendliterarischen Erzählungen und Romanen sowie religionspädagogischen Kinderbüchern hat Fährmann zahlreiche Artikel in mehreren Fachzeitschriften veröffentlicht („Fährmann“, „Leben und Erziehen“). Fährmann war Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland (seit 1983) und der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. Er starb am 25. 5. 2017 in Xanten.

*  18. Dezember 1929

†  25. Mai 2017

von Ralf Caspary

Essay

In den 1960er Jahren machte sich in Deutschland ein Wandel in der Kinder- und Jugendliteratur bemerkbar. Der Abstand zum Zweiten Weltkrieg und der Ausklang der frühen Wiederaufbauphase bereiteten das Klima für eine erste zeitgeschichtliche Problem- und Vergangenheitsbewältigungsliteratur. Diese wurde von der Einsicht gelenkt, dass man während des Aufbaus der Staatskonsolidierung ...